Enttäuschendes Heimspiel für ROWE RACING in Hockenheim
Timo Glock holt als Zehnter am Samstag einzigen Punkt, Sheldon van der Linde fällt zweimal aus / BMW M6 GT3 nach Fahrzeugeinstufung augenscheinlich nicht konkurrenzfähig
ROWE RACING hat beim Heimspiel in Hockenheim ein enttäuschendes DTM‑Wochenende erlebt. Bei der vorletzten Veranstaltung der Saison 2021 holte Timo Glock im #16 BMW M6 GT3 als Zehnter am Samstag den einzigen Punkte für die Mannschaft aus St. Ingbert und belegte am Sonntag Rang 14. Teamkollege Sheldon van der Linde kam im #31 BMW M6 GT3 an beiden Tagen nicht ins Ziel.
Maßgeblich beeinträchtigt wurde die Leistung des Teams durch die Fahrzeugeinstufung für die beiden Rennen auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg. Alle BMW Fahrzeuge im Feld waren augenscheinlich nicht in der Lage, die, vom BoP-Dienstleister der ITR, prognostizierte Leistungsfähigkeit auf der 4,574 Kilometer langen Strecke zu erreichen. Die Idee der ITR, den Leistungsstand der BMW Fahrzeuge am Sonntagmorgen kurzfristig zu überprüfen, kam aus reglementtechnischen Gründen nicht zustande. Hierzu wäre eine einstimmige Zustimmung aller anderen Teams erforderlich gewesen. Die erste DTM‑Saison von ROWE RACING geht am kommenden Wochenende (8. bis 10. Oktober) auf dem Norisring in Nürnberg zu Ende.
Rennen 1 / Samstag
Timo Glock, #16 ROWE RACING BMW M6 GT3 – Qualifying 15. Platz, Rennen 10. Platz
Sheldon van der Linde, #31 ROWE RACING BMW M6 GT3 – Qualifying 16. Platz, Rennen Ausfall
Am Samstag kämpften beide Piloten von ROWE RACING im Qualifying mit stumpfen Waffen. Am Ende sprangen dabei die Startplätze 15 für Timo Glock und 16 für Sheldon van der Linde heraus, getrennt nur durch elf Tausendstelsekunden. Im Rennen profitierte Timo Glock mit seinem #16 BMW M6 GT3 von einem guten Start und einem Getümmel in der Spitzkehre, das eine frühe Safety-Car-Phase auslöste, und schob sich um sechs Positionen auf den zehnten Platz vor. Die früheren Reifenwechseln einiger Konkurrenten spülten ihn bis auf den zweiten Rang vor, bevor er selbst in der 14. Runden seinen Pflichtboxenstopp antrat. Von Position 16 aus verbesserte er sich gegen Ende des Rennens bis auf den zehnten Rang, der ihm einen weiteren Meisterschaftspunkt einbrachte. Sheldon van der Linde hatte in der turbulenten ersten Runde drei Positionen gut gemacht, war dann aber nach dem Restart wieder etwas zurückgefallen. Danach blieb er sogar bis zur 25. Runde draußen und lag auf Rang drei. Da ihn der Pflicht-Stopp danach aussichtslos zurückgeworfen hätte, stellte er seinen #31 BMW M6 GT3 vorzeitig in der Garage ab.
Ergebnis Samstag:
1. Kelvin van der Linde (ZAF) Abt-Audi
2. Alex Albon (THA) AF Corse-Ferrari + 5,886 Sekunden
3. Mike Rockenfeller (DEU) Abt-Audi + 15,601 Sekunden
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10. Timo Glock (DEU) ROWE RACING BMW + 36,432 Sekunden
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DNF Sheldon van der Linde (ZAF) ROWE RACING BMW
Rennen 2 / Sonntag
Timo Glock, #16 ROWE RACING BMW M6 GT3 – Qualifying 15. Platz, Rennen 14. Platz
Sheldon van der Linde, #31 ROWE RACING BMW M6 GT3 – Qualifying 14. Platz, Ausfall
Am Sonntag drehte Sheldon van der Linde im Qualifying die teaminterne Reihenfolge um. Der Südafrikaner war in seinem #31 BMW M6 GT3 0,175 Sekunden schneller als Timo Glock. Die beiden ROWE RACING-Piloten reihten sich in der Startaufstellung auf den Plätzen 14 und 15 ein. Das Rennen war für Sheldon van der Linde dann bereits in der zweiten Runde vorzeitig beendet. Bei einem Kontakt im Feld im Bereich der Spitzkehre wurde ein Hinterreifen beschädigt, der dann im Motodrom komplett die Luft verlor und so in der Sachs-Kurve zu einem Ausritt ins Kiesbett führte. Timo Glock rückte bis zur Rennmitte zwischenzeitlich bis auf den dritten Platz vor, fiel nach dem späten Boxenstopp wieder auf Position 14 zurück, auf der er dann Rennen schließlich auch beendete.
Ergebnis Sonntag:
1. Lucas Auer (AUT) Winward-Mercedes-AMG
2. Liam Lawson (NZL) AF Corse-Ferrari + 6,388 Sekunden
3. Maximilian Götz (DEU (HRT-Mercedes-AMG) + 12,080 Sekunden
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15. Timo Glock (DEU) ROWE RACING BMW + 50,958 Sekunden
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DNF Sheldon van der Linde (ZAF) ROWE RACING BMW
Gesamtwertung: 1. Lawson 206 Punkte, 2. Kelvin van der Linde 192, 3. Götz 180, … 10. Sheldon van der Linde 55, … 16. Timo Glock 9
Hans-Peter Naundorf, Teamchef ROWE RACING: „Mit tut es wahnsinnig leid für unsere Fahrer und das gesamte Team, dass wir an diesem Wochenende unsere gewünschte Performance nicht erreichen konnten. Es war deutlich zu sehen, dass alle BMW Fahrzeuge in der für Hockenheim vorgegebenen Konfiguration mit reduzierter Motorleistung ihre gewohnten Stärken etwa beim Top-Speed nicht zeigen konnten. Dass die ITR einem kurzfristigen Test zur Überprüfung zugestimmt hätte, unterstreicht den vorhandenen Diskussionsbedarf. Leider kam dieser Test nicht zustande, aber wir hoffen sehr darauf, dass jetzt zumindest die Einstufung für den Norisring noch einmal überdacht wird.“
Timo Glock, #16 ROWE RACING BMW M6 GT3: „Das Wochenende war leider von Anfang an nicht so, wie wir es uns vorgestellt hatten. Durch die BoP hatten wir von vornherein wenig Chancen, und es ist für mich völlig unverständlich, was dort bei der Einstufung gemacht wurde. Man hat eindeutig gesehen, dass es eine völlige Fehlentscheidung war. Am Samstag haben wir noch wenigstens einen Punkt geholt, aber am Sonntag war einfach nichts drin, da wir leider auch nur noch einen frischen Reifensatz hatten. Mit dem sind wir lange gefahren, der zweite Satz war dann schon 100 Kilometer alt. Und hat das Tempo komplett gefehlt, wir konnten die Stärken des Autos nicht ausspielen. Es war ein enttäuschendes Ergebnis für das Team und auch für mich selbst, da Hockenheim eigentlich eine Strecke ist, die mir sehr liegt. Das einzig Positive war, dass ich hier im Qualifying auf dem Niveau von Sheldon war. Die Leute, die meinen, ich könnte kein Auto mehr fahren, sehen jetzt, dass es trotzdem noch geht.“
Sheldon van der Linde, #31 ROWE RACING BMW M6 GT3: „Das war ein Wochenende zum Vergessen. Das war besonders schade, weil meine Eltern zum ersten Mal seit längerer Zeit wieder mal an der Rennstrecke waren. Am Samstag im Rennen hat komplett die Performance gefehlt, und im zweiten Rennen am Sonntag hatte ich wieder einmal Pech – auch wenn ich das eigentlich nicht mehr hören kann. Ich hatte in der Spitzkehre einen Kontakt, aus dem ein Reifenschaden entstanden ist, der mich in der Sachs-Kurve dann in den Kies befördert hat. Da war bei niemandem Absicht dabei, ich war einfach zur falschen Zeit am falschen Ort. So etwas passiert einfach, wenn man in der Startaufstellung so weit hinten steht. Wenigstens geht es schon am nächsten Wochenende weiter, und wir haben die Chance, uns noch einmal besser zu präsentieren.“