ROWE RACING hat nach unglücklicher Generalprobe für das ADAC 24h Rennen in der Mission Titelverteidigung noch Luft nach oben
Erstes Rennen mit der #1 des Vorjahressiegers endet auf Rang 8 / Schwesterauto mit der #98 wird wegen eines Verstoßes gegen die Mindestfahrzeit aus der Wertung genommen
ROWE RACING hat nach einer nicht ganz fehlerfreien Generalprobe bis zum 49. ADAC 24h‑Rennen am 5. und 6. Juni noch Arbeit vor sich. Um in einem Monat für die Mission Titelverteidigung aus der Nürburgring-Nordschleife gerüstet zu sein, muss die Mannschaft aus St. Ingbert für seine beiden BMW M6 GT3 noch ein bisschen mehr Renn-Speed finden.
Beim ersten Auftritt mit der #1 des Vorjahressiegers statt der bekannten #99 fuhren der Niederländer Nick Catsburg und der Brite Nick Yelloly aus der Sieger-Crew von 2020 zusammen mit den beiden BMW Werksfahrern John Edwards aus den USA und Philipp Eng aus Österreich im 24h-Qualifikationsrennen auf Platz acht. Nach insgesamt 1.040,498 Kilometern war eigentlich das Schwesterauto mit der #98 23,9 Sekunden früher auf dieser Position über die Ziellinie gerollt. Da allerdings der ehemalige deutsche DTM-Champion Marco Wittmann als Schlussfahrer durch eine Unaufmerksamkeit des Teams nur vier anstatt der mindestens vorgeschriebenen fünf Runden gefahren war, wurden er und seine drei BMW Werksfahrerkollegen Sheldon van der Linde aus Südafrika, der seine Rennpremiere für ROWE RACING feierte, Connor De Phillippi aus den USA und der zweite deutsche Ex-DTM-Champion Martin Tomczyk nachträglich aus der Wertung genommen.
Eine Schrecksekunde hatte es am Sonntagmorgen gegeben, als Nick Yelloly im zweiten Qualifying von der Strecke rutschte und die linke Vorderrad-Aufhängung des #1 BMW M6 GT3 beschädigte. Mit einem außergewöhnlichen Kraftakt machte die Mannschaft aus St. Ingbert das Siegerauto des Vorjahres in nur rund 40 Minuten wieder flott und sicherte so die Teilnahme am Top-30-Qualifying, in dem Nick Yelloly dann ohne Vorbereitung auf Position 18 fuhr und Marco Wittmann für die #98 Startplatz acht holte. Beim Start gewann Martin Tomczyk in der ersten Runde zwei weitere Positionen und mischte zunächst im Vorderfeld mit. Über die meiste Zeit des Rennens lag das Fahrzeug innerhalb der Top 10, ohne jedoch den Anschluss ganz nach vorne zu finden.
Die #1 hatte das Team auf einer alternativen Strategie mit einem frühen ersten Boxenstopp ins Rennen geschickt. Die führte dazu, dass ROWE RACING-„Urgestein“ Philipp Eng bei seinem ersten Nordschleifen-Auftritt in dieser Saison kurz vor Halbzeit des Rennens zwischenzeitlich auf Rang zwei lag. Am Ende fiel das Quartett aber durch die bei dieser Taktik obligatorisch längeren Standzeiten in der Box nach und nach zurück.
Nach den stressigsten zehn Tagen des Jahres mit zwei Nordschleifen-Rennen und dazwischen dem Abstecher zum zweitägigen DTM-Test auf dem Lausitzring hat die Mannschaft aus St. Ingbert jetzt ein paar Tage Zeit, die Akkus wieder aufzuladen, bevor die intensive Vorbereitung auf den Saisonhöhepunkt auf dem Nürburgring beginnt. Am Fronleichnamstag am 3. Juni steht das erste Qualifying für das ADAC 24h‑Rennen auf dem Programm. Der 49. „Eifel‑Marathon“ startet dann am 5. Juni um 15.30 Uhr.
Hans-Peter Naundorf, Teamchef ROWE RACING: „Zuerst einmal muss ich ein dickes Kompliment an meine Mannschaft aussprechen, die heute Morgen mit einer Glanzleistung und maximalem Einsatz die #1 nach dem Unfall im zweiten Qualifying bis zum Top-30-Qualifying wieder repariert hat. Sie haben dabei die Aufhängung vorne links, Stoßstange, Motorhaube und Kühler gewechselt, neue Kabel für die Fahrzeugelektronik verlegt und das Auto auch nochmal kurz vermessen. Das war großes Kino. Im Top-30-Qualifying waren wir dann mit beiden Autos dabei, wobei die ganze Konkurrenz unglaublich eng zusammenlag. So etwas habe ich selten gesehen. Im Rennen haben wir dann unsere Performance vom vorherigen Wochenende gehalten, andere sind aber schneller geworden. Zumindest konnten wir bei den höheren Temperaturen noch Reifen testen, die vorher noch nicht zum Einsatz gekommen waren. Leider ist uns am Ende noch ein strategischer Fehler unterlaufen, weil wir uns wegen Problemen am Motor der #98 zu sehr auf die Telemetrie konzentriert hatten. Dabei haben wir übersehen, dass Marco Wittmann eine Runde zur Mindestfahrzeit fehlen würde. Sorry an die vier Fahrer, die dadurch am Ende um den Lohn für ihre Arbeit gebracht worden sind.“